Geschichten aus einer anderen Welt


Ein Bild, das eigentlich keine Worte braucht. Ein Bild, das ich dennoch so wirkungsvoll finde. Die Geschichte hinter dem Bild kenne ich nicht. Ich kenne auch nicht den Mann, der dort vor den Mauern am Meer sitzt und ich weiß auch nicht, weshalb er dort sitzt. Auch wenn ich ihn gerne nach seiner Geschichte gefragt hätte. Nach dem Grund, warum er sich ausgerechnet an diesem Ort niedergelassen und sich in das Bild hinein geschlichen hat. Aufgenommen wurde es vor fast genau 6 Jahren, als ich zum ersten Mal an diesem Ort war. In meiner Erinnerung verschwimmt dieses Fleckchen Erde mit eben diesem Bild. Der Mann gehört für mich so dorthin, dass es jedes Mal komisch ist, wieder dort zu sein und nicht wieder genau das gleiche Foto machen zu können. Jedes Mal überlege ich, was die Geschichte dieses Menschen sein könnte. Wie er darauf kommt, sich an diese Mauer zu setzen. Es gibt weiß Gott schönere Orte. Vielleicht kann er die Vergangenheit, die die Mauer umgibt, einfach ausblenden. Vielleicht nicht. Eigentlich ist das auch egal. Manchmal denke ich, es ist ein Segen, diese Ruhe zu haben, die der Mann ausstrahlt und die irgendwie auch diesen Teil der Mauer umgibt. Den Blick aufs Meer gerichtet hängt er seinen eigenen Gedanken nach. Genau so, wie ich es immer mache, wenn ich am Meer bin. Ich kann nicht anders. Er vermutlich auch nicht. Für mich bedeutet der Ozean Freiheit und es ist beruhigend, dass das Meer immer da bleiben wird, wo es jetzt ist. Vielleicht ist es das für ihn auch. Vielleicht bedeutet, mit der Mauer im Hintergrund, dieses kleine Fleckchen Erde jetzt wirklich Freiheit. Noch mehr, als es das früher war, denn damals bedeuteten die Mauer und das, was sich dahinter befindet, das genaue Gegenteil davon. Vielleicht war der Mann deshalb an diesem Ort. 


Manchmal ist es der Blick aufs Meer, in die Ferne, der einen weiter machen lässt. Der einen erkennen lässt, was Freiheit wirklich bedeutet und was Leben und Liebe bedeutet. Der einem aber auch zeigen kann, dass das Meer nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch sein kann. Zumindest für manche Menschen. 

4 Kommentare

  1. Jetzt hab ich es auch endlich kapiert (aufs Mail habe ich dir mittlerweile auch schon geantwortet :) Ach ich freu mich sooooo - vielen Dank ♥

    Und zu deiner Fotografie - ich finde beide Fotos total faszinierend. Da kann man ganz lange drauf schauen und hat das Gefühl man ist irgendwie auch mitten drinnen!

    Alles Liebe nima

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    1. Wie gesagt, es ist unterwegs zu dir und schön, dass du dich freust.
      Danke auch, dass dir die beiden Fotos gefallen.

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  2. Hallo.

    Die Fotos sind sehr schön.
    Finds auch gut, das diese Schwarz-Weiß sind und nicht Bunt. Ich glaube, wären sie Bunt, dann würde diese zum Text, der doch sehr geheimnissvoll geschrieben ist, nicht passen.
    Dein Text ist schön geschrieben. Dein schreibstil gefällt mir.

    Liebe Grüße

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    1. Freut mich, dass dir die Fotos und auch mein Schreibstil gefallen.
      Danke <3

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